Klotingen, mit seinen gut 300 Einwohnern, ist ein Haufendorf, welches durch die Landwirtschaft geprägt ist und an alten Traditionen festhält, aber auch mit fortschrittlicher Anpassung an das Moderne. Das Dorf hat eine Fläche von 6,13 ha oder 6.130.000 qm und ist nachweislich über 900 Jahre alt.
Der höchste Punkt liegt mit 98,07 m an der Klotinger Heide. Von den vielen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben sind nur noch wenige übrig geblieben. Zahlreiche Vereine und Gruppierungen pflegen das aktive Vereinsleben und stärken die gute Dorfgemeinschaft und ein harmonisches Miteinander.
Im Kreuzungsbereich Klotinger-, Breite Straße und Auf der Anwende befindet sich das Klotinger Ehrenmal. Die erste Erwähnung dieser Stelle als Freigericht stammt aus dem Jahre 1305. Es soll sich um eine Thingstätte gehandelt haben, eine Linde kennzeichnete den Platz. Nach Beendigung des deutsch-französischen Krieges 1871 pflanzten die Klotinger hier eine Friedenseiche hinzu. Diese wurde im Frühjahr 1945 zerstört und durch eine Linde ersetzt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese Stätte mit einer Stützmauer und einem Gitter verschönert. Der Industrielle Klönne aus Dortmund stiftete die Mauer und das darauf stehende Gitter. Der Findling in der Mitte trägt die Namen der Toten aus dem 1. Weltkrieg. Die Einweihung erfolgte am 11.Dezember 1932. Am 8. Mai 1955 wurden die beiden Anröchter Sandsteine hinzugefügt, die an die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges erinnern.
Schräg gegenüber steht die ehemalige Volksschule mit Glockenturm, die 1892 errichtet wurde und heute als Wohnhaus genutzt wird. Einige Meter weiter wurde 1996 anlässlich der 900 Jahrfeier des Ortes ein Gedenkstein errichtet. Im Jahr 1096 wurde Klotingen erstmals urkundlich erwähnt.
Nachdem 1981 aus wirtschaftlichen Zwängen die einzige Gastwirtschaft mit einem großen Versammlungssaal schließen musste, erbauten die Klotinger Bürger in einem Gemeinschaftsprojekt das Klotinger Bürgerhaus. Es wurde 1985 eröffnet und gibt sowohl Klotinger Bürgern als auch vielen auswärtigen Gästen Raum für Feiern und ist der Stolz aller Klotinger.
Das historische Urkundenmaterial über Klotingen ist außergewöhnlich reichhaltig. Im Jahr 1096 schenkte der Kölner Erzbischof Hermann III. dem Kloster Siegburg ein Gut in Klotingen. Mit dieser Urkunde trat Klotingen in das Licht der Geschichte.
Mit sehr vielen weiteren Urkunden aus mehreren Staatsarchiven kann uralte Klotinger Geschichte dokumentiert werden. Ebenso kann eine alte Höfegeschichte der meisten Bauernhöfe bis 1531 nachgewiesen werden. Im Bördekataster von 1685, wo alle Höfe der Börde zur besseren Steuerfassung aufgeführt wurden, sind für Klotingen 32 Höfe aufgeführt, die ihren Lebensunterhalt ausschließlich mit der Landwirtschaft verdienten. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ist ihre Zahl auf 23 Betriebe geschrumpft. Auf Grund des Strukturwandels ging die Zahl der Vollerwerbsbetriebe weiter rapide zurück auf heute einen Betrieb.
An allen Eingangsstraßen in Klotingen fallen schöne und gepflegte Willkommenstafeln auf, die von der Landjugend erstellt wurden. Auf diesen Tafeln ist das Familienwappen des Adelsgeschlechts derer „von Klotingen“ abgebildet. In „Seiberts Urkundenbuch“ ist das Wappen von 1288 bis 1483 nachweisbar.
Für weitere Informationen steht auch Ortsheimatpfleger Friedhelm Müller gern zur Verfügung.
Bildrechte/ Copyright: Gemeinde Welver Autor; www.welver.de , wikipedia/ wikimedia